Stressfrei die Steuern erledigen – und dabei keine Abzüge verschenken
- christoftremp
- 4 days ago
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So geht’s: mit System, Checkliste und klarer Struktur

Steuern wirken oft kompliziert, vor allem, wenn man jedes Jahr wieder von vorne anfängt. Tatsächlich lassen sich die jährlichen Steuern für Privatpersonen – egal ob Alleinstehende oder Familien – mit etwas Vorbereitung in maximal zwei Stunden erledigen.
Der Schlüssel liegt darin, alle Unterlagen laufend zu sammeln und beim Eintreffen konsequent abzulegen. So vermeidest du die mühsame Sucherei am Jahresende und stellst sicher, dass du keine Abzüge vergisst, die dir zustehen.
Welche Steuern sind gemeint?
Es gibt viele Steuerarten. Hier geht es ausschliesslich um die jährlichen Einkommens- und Vermögenssteuern für Privatpersonen, bestehend aus:
Staats- und Gemeindesteuern
Direkte Bundessteuer
Die Struktur ist in allen Kantonen ähnlich, da sie mit dem gleichen Formular erfasst werden. Unterschiede gibt es vor allem bei den Steuersätzen, die je nach Wohnort variieren. Dies kann gezielt genutzt werden (z.B. bei Wohnortwechsel), wird hier aber nicht vertieft.
Bemerkung zu speziellen Steuern
Nicht Gegenstand dieser Übersicht sind spezielle Steuerarten und besondere Situationen, wie zum Beispiel:
Grundstückgewinnsteuer beim Verkauf von Immobilien
Erbschafts- und Schenkungssteuern (kantonal geregelt)
Besteuerung komplexer Selbstständigkeit oder Buchhaltungen
Internationale Steuerpflichten (z.B. Wohnsitz/Quellensteuern im Ausland)
Mehrwertsteuerpflicht bei gewerblicher Tätigkeit
Spezifische Kapitalauszahlungssteuern (z.B. Pensionskassenauszahlung)
Falls du in einem dieser Bereiche tätig bist oder solche Ereignisse anstehen, lohnt sich eine individuelle Beratung.
Die Struktur zum Erfolg
Es gibt eigentlich nur zwei «Probleme» bei «normalen» Steuern:
Es ist mühsam, alle Unterlagen zu suchen.
Niemand will mehr zahlen als unbedingt notwendig:
keine Abzüge verpassen
Progression brechen
Der Schlüssel zum Erfolg sind:
A. Eine Checkliste
B. Eine saubere Ablage
A – Checkliste
Einleitung
Steuern machen wir einmal pro Jahr, hangeln uns durch und sind froh, wenn es erledigt ist. Kaum jemand studiert mal die Struktur etwas detaillierter – dabei würde dies die Arbeit deutlich vereinfachen.
Es gibt drei Blöcke: Einkommen, Abzüge, Vermögen.
Unten sind alle Positionen aufgelistet, doch für viele Menschen sind nicht alle relevant. Mach dir aus diesen Punkten deine eigene Checkliste und lösche, was bei dir nicht zutrifft. Falls ihr gemeinsam besteuert werdet, mach für euch beide je eine Spalte, in der du abhaken kannst, was du bereits hast.
Einsparmöglichkeiten
Die Liste hilft dir ebenfalls, Einsparmöglichkeiten zu erkennen, insbesondere bei den Abzügen – zum Beispiel für Einzahlungen in die Säule 3a oder die Pensionskasse sowie bei den Liegenschaften.
Es gibt bei all diesen Punkten verschiedene Argumente dafür und dagegen – das Timing sowie die Anlagerendite sind dabei zwei sehr wichtige Kriterien.
Einkünfte
Lohnausweis (Erwerbstätigkeit)
Rentenbezüge
Arbeitslosenversicherung / Taggelder
Nebeneinkünfte / Honorare
Erträge aus Liegenschaften
Weitere Einkünfte
Abzüge
Berufsauslagen
Fahrkosten: Auto, öV, Velo
Verpflegung
übrige
pauschal 3%, min. 2’000, max. 4’000
oder effektiv, z.B. Heimarbeitsplatz
Wochenaufenthalt
Nebenerwerb
Beiträge Säule 3a
Einkauf PK
Einkauf AHV
Versicherungsprämien¹
Unterhaltsbeiträge
Aus- & Weiterbildungen
Verwaltung des Privatvermögens
Kinder Fremdbetreuung
Krankheits- & Unfallkosten²
Behinderungsbedingte Kosten
Spenden, politische Beiträge
¹ Versicherungsprämien braucht man in der Regel nicht im Detail zu sammeln, da viele Haushalte bereits mit Krankenkasse und Säule 3a das Maximum ausschöpfen. Das kann man «pragmatisch» beantworten.² Krankheits- und Unfallkosten: Detaillierte Auflistung lohnt sich nur, falls der Grenzbetrag von 5% des Reineinkommens überstiegen wird.
Vermögen
Privatkonto
Sparkonto
Wertschriften:
Aktien (inkl. Dividenden)
Fonds
Krypto
usw.
Lebensversicherungen 3b
Liegenschaften
Eigenkapital bei Selbständigkeit
Schulden, inkl. Hypotheken³
³ Immobilien und Hypotheken:Falls du eine Liegenschaft besitzt, denk daran, auch alle Unterlagen zu den Hypotheken (Saldenbestätigungen, Schuldzinsen) sowie allfällige Unterhaltskosten und Renovationen zu sammeln. Diese wirken sich sowohl auf die Vermögens- als auch die Einkommenssteuer aus. Abzüge sind grundsätzlich nur für werterhaltende Massnahmen möglich – wertvermehrende Investitionen können nicht abgezogen werden.
B – Ablage
Einige dieser Unterlagen werden beim Jahreswechsel zugestellt. Man kann nun diese Nachrichten einfach lesen und vergessen – und dann mühsam suchen, wenn man die Steuern macht. Oder man macht es einfach, indem man sie sofort strukturiert ablegt:
in einem digitalen Steuerordner auf dem Computer
Papierdokumente in einem Sichtmäppli (z.B. Steuern Jahr XXXX) oder – noch besser – direkt einscannen, denn heute macht man die Steuern am einfachsten digital.
Andere Informationen entstehen unterjährig, wobei viele davon einfach im E-Banking auffindbar sind (z.B. Dividenden und Wertschriftentransaktionen).
Die dritte Gruppe sind Ausgaben zu den Immobilien. Sei dir immer bewusst, was einen Steuerimpact hat, und lege diese Unterlagen laufend im Steuerordner ab.
Die Erfahrung zeigt: Wer seine Unterlagen so ablegt, spart sich später viel Zeit und Ärger.
Fazit
Die meisten werden sich auch mit diesem System nicht freuen, die Steuern auszufüllen. Da wir jedoch keine Wahl haben, können wir einfach das Beste daraus machen:
die Administration einfach und möglichst schmerzfrei halten
die Einsparoptionen optimal nutzen
Damit kommen die meisten Leute gut durch. Hast du doch einmal eine Frage oder bist du steuerpflichtig an anderer Stelle, lohnt es sich, Rat bei einer Fachperson zu holen – das zahlt sich fast immer sehr beträchtlich aus.
Ich hoffe, dir damit das Leben etwas einfacher zu machen – und hoffentlich auch etwas Geld einzusparen. Fokussiere deine Gedanken auf die Chancen, dann wird es leichter.