The Big Short – genialer Film und unser Einstieg zu mehr Financial Literacy!
- christoftremp
- Jun 18
- 17 min read
Updated: Aug 13
Komplexe Produkte, gefährliche Systeme – und was wir daraus als Anleger:innen lernen können.

Inhaltsverzeichnis
Einleitung
2008 erschütterte die Finanzkrise die Welt – ausgelöst durch Produkte, die kaum jemand verstand, und Entscheidungen mit enormen Folgen. Der Film The Big Short erzählt die Geschichte dahinter auf frische, zugängliche Weise – und macht komplexe Zusammenhänge greifbar.
Dieser Artikel richtet sich an alle, die keine Finanzprofis sind und beim Film noch nicht alles zur Krise durchblickt haben. Wir beleuchten die Hintergründe, erklären zentrale Finanzkonstrukte, zeigen die Motive der Akteure – und das ganze Ausmass des Desasters.
Und besonders wichtig: Wir schärfen den Blick für Risiken, sensibilisieren für Fairness – und geben konkrete Tipps für alle, die als private Anlegerinnen und Anleger bessere, nachhaltigere Entscheidungen treffen wollen.

1. Ausgangslage
1.1 US Wirtschaft ankurbeln
Nach der Dotcom-Krise senkte die US-Notenbank die Leitzinsen stark, um die Wirtschaft zu beleben. Ein Ziel war, breitere Bevölkerungsschichten zu Wohneigentum zu bringen. Hypotheken wurden attraktiver, die Nachfrage stieg, und der Immobilienmarkt boomte. Was als sinnvoller Wachstumsimpuls begann, wurde bald zum Nährboden für spekulative Übertreibung.
1.2. Hypothek – der Startpunkt, der zur Blase wurde
Eine Hypothek ist ein Kredit, mit dem eine Immobilie finanziert wird. Die Bank erhält dafür Zinsen, die Immobilie dient als Sicherheit. Lange Zeit wurden Hypotheken nur an solide Kreditnehmer vergeben – mit stabilem Einkommen und ausreichendem Eigenkapital.
Doch in den 2000er-Jahren änderte sich das: Die Zinsen waren tief, der Staat unterstützte Wohneigentum, und Hypotheken wurden in grossem Stil vergeben. Das Volumen wuchs so stark, dass klassische Bankeinlagen nicht mehr ausreichten. Investoren kamen ins Spiel – und damit begannen die Finanzkonstruktionen, die später zum Problem wurden.
1.3. Aufschwung – und immer neue Kredite
Die Absicht des US-Staats, die Wirtschaft mit Wohneigentumsförderung zu beleben, zeigte Wirkung. Viele Menschen erfüllten sich den Traum vom Eigenheim. Die Nachfrage war so gross, dass die klassischen Bankeinlagen zur Finanzierung nicht mehr ausreichten. Banken benötigten Investoren für die Hypothekar-Kredite.
Dazu wurden Hypotheken in grossen Paketen gebündelt – sogenannte MBS (siehe nächstes Kapitel). Investoren konnten über den Kapitalmarkt an diesem Boom teilhaben – mit attraktiven Zinsen zu vermeintlich tiefen Risiken. Zusätzlich entstanden neue Hypothekenvermittler (Broker), um den Markt zu bedienen.
Nach wenigen Jahren waren die soliden Kreditnehmer aufgebraucht. Dies war ein Problem für die «neuen Marktteilnehmer», welche zahlreich waren und aus eigenem Interesse viel Druck aufbauten, den Markt zu erweitern. So wurden die Anforderungen für Kredite gelockert und zunehmend auch an Kunden mit schwacher Bonität vergeben – sogenannte Subprime-Kredite. Viele dieser Darlehen waren von Anfang an riskant: instabiles Einkommen, keine Rücklagen, falsche Werteinschätzungen. Und als weitere Geldquelle entstand die Überbelehnung – also Kreditsummen über dem Immobilienwert oder sogar mehrere Hypotheken auf dasselbe Objekt.
2. Die Finanz-Konstrukte – von Krediten zum Wettsystem
2.0 Einführung
Viele Menschen hören Begriffe wie CDO, CDS oder synthetische Derivate – und schalten innerlich ab. Zu technisch, zu abstrakt, zu weit weg vom Alltag. Doch gerade diese Konstrukte haben 2008 weltweit Milliarden vernichtet und das Vertrauen in den Finanzmarkt erschüttert.
In diesem Kapitel geht es darum, diese Produkte greifbar zu machen. Schritt für Schritt. Verständlich, konkret, ohne Fachjargon. Denn wer einmal durchblickt, wie aus einfachen Hauskrediten globale Risiken entstehen konnten, versteht auch die Mechanismen hinter modernen Finanzmärkten.
Wir beginnen mit zwei Grundpositionen: Long und Short. Und zeigen dann, wie aus Hypotheken MBS wurden, wie daraus CDOs entstanden – und warum CDS und synthetische Derivate alles nochmals potenziert haben. Die Begriffe klingen trocken – doch dahinter steckt ein System, das viele bereicherte, und noch mehr ruinierte und Millionen Menschen direkt betraf.
2.1 Long & Short – Zwei entgegengesetzte Strategien
In den meisten Fällen setzen Anleger auf steigende Werte – das nennt man „Long“. Doch es gibt auch die entgegengesetzte Strategie: „Short“ – die Wette auf fallende Kurse.
Diese beiden Grundhaltungen prägen das Denken an den Finanzmärkten. Sie gelten nicht nur für Aktien, sondern auch für andere Finanzinstrumente wie Obligationen, Rohstoffe, Währungen, Fonds oder komplexe Derivate. Besonders wichtig werden sie dort, wo Investoren beginnen, gegen ein ganzes System zu wetten – wie im Fall der Subprime-Krise.
Long – Die Wette auf steigende Werte
Eine Long-Position bedeutet, dass ein Anleger ein Finanzinstrument kauft, weil er erwartet, dass dessen Wert steigen wird. Das ist die klassische Strategie am Finanzmarkt – und der häufigste Weg, Kapital zu investieren.
Beispiel:
Ein Investor kauft eine Aktie für 100 Franken.
Wenn der Kurs auf 120 Franken steigt, erzielt er 20 Franken Gewinn.
Fällt der Kurs auf 80 Franken, ergibt sich ein Verlust von 20 Franken.
Long-Positionen werden sowohl von Privatanlegern als auch von institutionellen Investoren genutzt – etwa beim Kauf von Aktien, Fonds, Anleihen, Rohstoffen oder auch von Futures und Optionen.Das Ziel ist immer dasselbe: Wertsteigerung durch Kursgewinne oder laufende Erträge, wie Dividenden oder Zinsen.
Der maximale Verlust ist in der Regel auf den eingesetzten Betrag begrenzt – ein Totalverlust ist möglich, aber selten.
Short – Die Wette auf fallende Werte
Weniger bekannt ist die entgegengesetzte Strategie: „Short“. Sie ist komplexer – und im Kern eine Wette darauf, dass ein Vermögenswert an Wert verliert.
Ein typisches Beispiel:
Ein Analyst bei einem Hedgefonds oder einer Investmentbank ist überzeugt, dass die Aktie eines Unternehmens überbewertet ist. Er möchte daraus Kapital schlagen, obwohl er die Aktie gar nicht besitzt. Er greift deshalb zum Instrument des Leerverkaufs:
Über seinen Broker leiht er sich die Aktie, z. B. von einer Pensionskasse, einem Fonds oder einer Depotbank, die sie gegen Gebühr zur Verfügung stellen. Der Verleiher erhält im Gegenzug eine Sicherheit (Collateral) – meist Bargeld oder liquide Wertpapiere, die den aktuellen Kurswert absichern.
Die geliehene Aktie wird sofort verkauft, zum Beispiel für 100 Franken.
Fällt der Kurs auf 70 Franken, kauft der Analyst sie zurück und gibt sie dem Verleiher zurück.
Die Differenz – in diesem Fall 30 Franken – ist der Gewinn, abzüglich Gebühren und Kosten.
Solche Short-Strategien werden in der Praxis meist durch Hedgefonds oder Investmentbanken umgesetzt (Short-Seller). Diese verwalten das Kapital institutioneller oder vermögender Anleger, führen die Transaktionen aus und partizipieren am Ergebnis – gegen eine erfolgsabhängige Vergütung.
Risiken und Dynamik
Short-Positionen gelten als besonders riskant. Der potenzielle Gewinn ist begrenzt – maximal bis zum Kurswert null. Der Verlust hingegen ist unbegrenzt, denn steigt der Kurs stark, kann das Zurückkaufen der Aktie sehr teuer werden.
Die Leihe ist zudem zeitlich begrenzt. Je länger die Position offen bleibt, desto mehr steigen die Kosten – etwa durch Leihgebühren oder Nachschusspflichten, wenn sich der Kurs nicht wie erwartet entwickelt.
Besonders gefährlich ist ein sogenannter Short Squeeze: Wenn viele Short-Seller gleichzeitig gezwungen sind, ihre Position zu schliessen, müssen sie alle kaufen – und treiben damit selbst den Kurs nach oben. Das kann eine Preisspirale auslösen und zu hohen Verlusten führen – gerade dann, wenn der Markt überrascht wird.
Übrigens: Leerverkäufe (Short Selling) sind nur eine Möglichkeit, auf fallende Werte zu setzen. Es gibt auch andere Instrumente – etwa CDS, mit denen Anleger auf den Ausfall von Kreditprodukten wetten. Diese Art von Short war es, die im Film The Big Short im Mittelpunkt stand.
2.2 MBS – Mortgage-Backed Securities
Wie im vorherigen Kapitel beschrieben, erlebte der US-Immobilienmarkt einen Boom. Immer mehr Kapital wurde benötigt.
Die Lösung: Banken verkauften ihre Hypotheken an Investmentbanken, die diese bündelten und an Investoren weiterreichten – in Form sogenannter Mortgage-Backed Securities (MBS). Dadurch floss frisches Kapital zurück ins Bankensystem, das sofort für neue Kredite genutzt wurde. Hypotheken wurden so zu handelbaren Wertpapieren – das Hypothekengeschäft wurde „industrialisierbar“.
Ein MBS funktioniert so: Viele Einzelhypotheken werden zu einem Pool zusammengefasst. Die monatlichen Zins- und Tilgungszahlungen der Kreditnehmer bilden die Rückflüsse. Diese Rückflüsse werden in Form eines Wertpapiers an Investoren weitergegeben, die im Gegenzug Kapital zur Verfügung stellen. Für sie funktioniert das wie eine Anleihe / Obligation – nur mit Hypotheken als Basis.
Zur Verteilung des Risikos wird der MBS in Tranchen aufgeteilt. Die sicherste – die Senior-Tranche – erhält zuerst Zahlungen, die risikoreichste – die Equity-Tranche – zuletzt. Fällt ein Teil der Hypotheken aus, verlieren zuerst die unteren Tranchen Geld, während die oberen geschützt bleiben.
Diese Struktur machte MBS für verschiedenste Anleger attraktiv: Pensionskassen griffen zu den sicheren Tranchen, Hedgefonds zu den riskanteren mit höheren Renditeversprechen. MBS galten als moderne, renditestarke Alternative zu Staatsanleihen. Sie wirkten breit gestreut, professionell bewertet und versprachen stabile Rückflüsse. Und da es in der damaligen Tiefzinsphase kaum attraktive Alternativen gab, waren viele Investoren regelrecht dankbar für Produkte wie diese.
Dass zunehmend riskante Kredite in den Pools lagen, wurde lange übersehen – oder bewusst in Kauf genommen.
2.3 CDO – Collateralized Debt Obligations
Nachdem die Nachfrage nach MBS stark gestiegen war, kamen bald neue Produkte auf den Markt, um noch mehr Kapital aufnehmen zu können – sogenannte Collateralized Debt Obligations (CDO). Auch sie bestanden aus Hypotheken, allerdings in einer zweiten Verarbeitungsstufe.
Während ein MBS direkt aus Hypotheken besteht, bestehen CDOs aus Tranchen mehrerer MBS – oft aus solchen, die sich schwerer verkaufen liessen, etwa den risikoreicheren Teilen. Diese wurden gebündelt, neu sortiert und als eigenständige Produkte auf den Markt gebracht.
Das Prinzip war dasselbe: Die Zahlungsströme aus dem zugrunde liegenden Kreditmaterial wurden in neue Tranchen aufgeteilt – von „sicher“ bis „hochriskant“. Damit entstand ein Produkt, das erneut an Investoren verkauft werden konnte. Auch hier bekamen viele Tranchen sehr gute Ratings, obwohl sich das Risiko durch die zusätzliche Verpackung eigentlich erhöht hatte.
CDO in der Subprime-Krise
Durch diesen "Trick" wurde das System nochmals grösser, komplexer – und gleichzeitig weniger durchschaubar. Viele Investoren wussten gar nicht mehr genau, was in einem CDO tatsächlich enthalten war. Selbst Experten verloren den Überblick, denn die Papiere setzten sich aus vielen Schichten und Quellen zusammen. Vor allem aber entstand dadurch ein falsches Gefühl von Sicherheit: Auch wenn ein CDO aus eher schwachen MBS-Teilen bestand, wirkte er dank Strukturierung und Rating wie ein hochwertiges Produkt. In Wahrheit wurde das Risiko nicht reduziert, sondern neu verteilt und verschleiert. Je mehr solcher Produkte entstanden, desto weiter entfernte sich das System von den ursprünglichen Hauskrediten – und desto instabiler wurde es.
Dabei war vielen Produktentwicklern durchaus bewusst, dass sie Konstrukte bauten, deren tatsächliches Risiko nicht mehr realistisch eingeschätzt werden konnte. Trotzdem wurden diese CDOs aktiv verkauft – mit besten Ratings, optimistischen Verkaufsunterlagen und der impliziten Botschaft: alles unter Kontrolle.
Die Grenze zwischen cleverer Strukturierung und gezielter Täuschung war oft überschritten.
2.4 CDS – Credit Default Swaps
Während MBS und CDO auf dem Prinzip „Zins gegen Kapital“ beruhen – ein Investor stellt Kapital bereit und erhält laufende Rückflüsse aus Hypotheken –, geht es bei einem CDS um Kapitalschutz gegen Prämie.
Ein Credit Default Swap ist im Kern eine Art Versicherung: Wer ein MBS oder CDO besitzt und einen Ausfall befürchtet, kann sich mit einem CDS absichern. Der Käufer zahlt regelmässig eine Prämie, der Verkäufer verpflichtet sich, im Ernstfall den finanziellen Schaden zu übernehmen – etwa dann, wenn Kreditnehmer ihre Zins- und Tilgungszahlungen nicht mehr leisten können.
CDS als «Shorts-Wette» in der Subprime-Krise
Im Jahr 2005 boomte der US-Hypothekenmarkt. Banken, Investmenthäuser und Investoren profitierten. Niemand hatte ein Interesse daran, genauer hinzuschauen – obwohl längst auch Subprime-Kredite in grossem Stil in die Produkte einflossen. Einzig Michael Burry, Gründer des Hedgefonds Scion Capital, stellte unangenehme Fragen.
Er analysierte systematisch die Hypothekenportfolios verschiedener CDOs – und erkannte, dass viele dieser Kredite bereits Zahlungsverzögerungen aufwiesen, obwohl sie von den Ratingagenturen Bestnoten (AAA) erhalten hatten.
Burry kaufte CDS direkt bei Investmentbanken, also bei den Architekten dieser Portfolios. Auf seine Initiative hin wurden solche CDS überhaupt erst geschaffen. Die Verkäufer – etwa Goldman Sachs, Deutsche Bank oder Morgan Stanley – lachten: ein Hedgefonds, der gegen den florierenden Hypomarkt wettet? Ein „verrückter“, so der Tenor. Sie kassierten die Prämien – und fühlten sich sicher.
Hier zeigt sich: Ein CDS ist keine klassische Versicherung, denn Burry besass die versicherten CDOs nicht – er nutzte den CDS als reine Wette auf deren Ausfall.
Solche Positionen gelten ebenfalls als Shorts, auch wenn dabei keine Wertpapiere verkauft werden. Wie bei einem Leerverkauf spekulierte Burry auf fallende Werte – diesmal in Form eines Versicherungsvertrags statt eines Aktienhandels. Diese Strategie war es, die dem Film The Big Short seinen Titel gab.
Welche Rollen Banken, Versicherungen und Ratingagenturen dabei spielten – und warum selbst erfahrene Marktteilnehmer die Kontrolle verloren –, sehen wir im nächsten Kapitel.
2.5 Synthetische Derivate – Der maximale Hebel
Bei den CDOs hätte Schluss sein können – doch es ging noch weiter. Was mit Hypotheken begann, entwickelte sich zu einem Geflecht mehrstufiger Konstrukte.
Zunächst kam die CDO²: Eine CDO, die nicht mehr aus MBS-Tranchen bestand, sondern aus Tranchen anderer CDOs. Formal floss noch immer Zins gegen Kapital – doch die Verbindung zur realen Hypothek wurde schwächer.
Dann folgten CDS auf diese CDO² – also Versicherungen auf bereits geschichtete Produkte. Nun ging es nicht mehr um Zinszahlungen, sondern um Prämien gegen Risiko.
Und selbst auf solche CDS wurden neue CDS abgeschlossen – sogenannte CDS². Eine Versicherung auf eine Versicherung. Mit jedem Schritt entfernte sich das System weiter vom ursprünglichen Hauskredit.
Diese Strukturen waren theoretisch beliebig erweiterbar – CDS³, CDS⁴ … – und vervielfachten das Risiko, ohne dass dafür ein neuer Kredit vergeben wurde.
CDOs existierten bereits ab den 1990er-Jahren, doch diese mehrstufigen, synthetischen Produkte wurden erst im Rahmen der Subprime-Blase entwickelt – und sie existieren bis heute.
Synthetische Produkte in der Subprime-Krise
Synthetische Derivate spielten eine zentrale Rolle in der Eskalation der Subprime-Krise. Als das Angebot an realen Hypotheken zurückging, suchten Investmentbanken nach Wegen, um weiterhin renditestarke Produkte anbieten zu können. Mit den synthetischen Derivaten wurde das Angebot theoretisch unbegrenzt – dieselben Risiken konnten immer wieder neu verpackt und verkauft werden.
Die Rollen im System blieben dabei unverändert: Investmentbanken entwickelten die Produkte, strukturierten sie in Tranchen und liessen sie bewerten. Versicherungen wie AIG verkauften diese, Pensionskassen, Stiftungen und andere institutionelle Anleger investierten. Doch im Gegensatz zu früher war die Struktur nun so komplex und verschachtelt, dass sie für fast alle Beteiligten kaum noch durchschaubar war – weder inhaltlich noch im tatsächlichen Risiko.
Ein besonders anschauliches Beispiel ist Abacus 2007-AC1, ein CDO-Produkt von Goldman Sachs mit einem Volumen von rund 2 Milliarden Dollar – basierend auf Hypothekenwerten von lediglich einigen Hundert Millionen. Die restlichen Positionen waren rein synthetisch. So konnte ein einziger Kreditausfall gleichzeitig in zahlreichen Portfolios weltweit Verluste auslösen.
Der systemische Effekt: Mit jeder neuen Ausfallmeldung vervielfachte sich die Wirkung. Die Produkte waren so eng verknüpft, dass der Kollaps am Ende rasant verlief. Mehr dazu in Kapitel 6.
2.6 Hedge Funds und ISDA
Hedgefonds – flexible Vehikel mit viel Freiheit
Hedgefonds sind private Anlagegesellschaften, die Kapital von einem geschlossenen Kreis institutioneller oder sehr vermögender Investoren einsammeln – etwa Family Offices, Stiftungen oder Pensionskassen. Im Gegensatz zu klassischen Fonds unterliegen sie nur minimaler Regulierung. Sie dürfen nahezu uneingeschränkt in verschiedenste Anlageklassen investieren – darunter Aktien, Anleihen, strukturierte Produkte wie CDOs sowie CDS und synthetische Derivate, die sie häufig als Käufer nutzten.
Die Entscheidungsstruktur ist meist stark zentralisiert: Ein kleiner Kreis oder sogar eine Einzelperson trifft sämtliche Anlageentscheide (im Film z. B. Michael Burry). Das erlaubt schnelle, unkonventionelle Strategien – kann aber auch zu Klumpenrisiken führen. Viele Anleger investieren indirekt über sogenannte Funds of Hedge Funds, die mehrere Hedgefonds bündeln. Das erhöht die Streuung – senkt aber oft die Transparenz.
ISDA – Zugang zu ausserbörslichen Produkten
Damit Hedgefonds OTC-Derivate kaufen können, benötigen sie einen ISDA-Rahmenvertrag – mit einer Investmentbank.
OTC-Derivate (Over-the-Counter) sind Produkte wie CDO, CDS und synthetische Derivate, die nicht an einer Börse gehandelt werden, sondern direkt zwischen zwei Parteien.
Hedge Funds in der Subprime-Krise
Einige Hedgefonds nutzten die genannten Produkte wie CDS auf CDOs als Spekulation. Sie standen damit auf der Gegenseite von Versicherungen und Pensionskassen, die diese Produkte als sicher einschätzten.
Solche Strategien waren allerdings die Ausnahme. Nur wenige Hedgefonds erkannten die strukturellen Risiken früh genug und handelten entsprechend. Doch diese wenigen spielten eine entscheidende Rolle: Sie erhöhten den Druck auf die Märkte, entlarvten Schwächen in den Strukturen und beschleunigten den Vertrauensverlust. In gewisser Weise übernahmen sie damit eine Korrekturfunktion – und wirkten als Gegenpol zu den Ratingagenturen, die ihren Bewertungsauftrag nicht erfüllten.
3. Die beteiligten Institutionen
3.0 Institutionen & Akteure im Überblick
Die Subprime-Krise war kein einzelner Fehler – sie war das Ergebnis eines Systems, in dem viele Beteiligte mitspielten, profitierten oder schlicht nicht hinsahen. Jeder Akteur trug auf seine Weise zur Eskalation bei:
Hypothekarnehmer, die Immobilien kauften, die sie sich kaum leisten konnten
Hypothekenvermittler (Broker), die Kredite möglichst zahlreich vermittelten
Hypothekenbanken, die Kredite mit immer lockereren Kriterien vergaben
Investmentbanken, die daraus neue Finanzprodukte konstruierten und weltweit vertrieben
Versicherungen, die CDS verkauften – oft ohne zu verstehen, was sie absicherten
Pensionskassen, Stiftungen und andere Investoren, die nach Rendite suchten
Ratingagenturen, die das Risiko als sicher einstuften
Hedgefonds, die gegen das System wetteten
Im Folgenden betrachten wir drei Schlüsselinstitutionen, die besonders zentral waren.
3.1 Investmentbanken – Architekten und Profiteure
Investmentbanken standen im Zentrum des Systems. Sie waren die Architekten und Orchestratoren der komplexen Finanzkonstrukte – von der Bündelung der Hypotheken über die Tranchierung der CDOs bis hin zur Entwicklung synthetischer Derivate.
Ab etwa 2005 war intern zunehmend klar, dass das System nicht nachhaltig war: Die Qualität der Hypotheken sank, die Ausfallraten stiegen, und dennoch wurden weiter neue Produkte geschaffen. Durch immer neue Bündelungen und synthetische Konstruktionen wurden die Risiken verschleiert statt reduziert.
Die Banken profitierten doppelt – durch den Handel mit Fremdkapital ihrer Kunden ebenso wie im Eigenhandel auf eigene Rechnung. Besonders verwerflich war ihr Umgang mit CDS: Investmentbanken gestalteten diese aktiv mit und begannen, gegen ihre eigenen CDOs zu wetten – ein klares Zeichen dafür, dass sie den drohenden Kollaps nicht nur erkannten, sondern einkalkulierten.
Veranschaulichung des Booms (2003–2007)
Erträge aus Hypothekenprodukten stiegen bei vielen Investmentbanken um den Faktor 3 bis 5
CEO-Vergütungen lagen teils bei über 50 Mio. USD jährlich
Junior-Analysten erhielten teils Boni von über 250.000 USD
3.2 CDS-Verkäufer – Naivität total ungesichert
Ein Grossteil der Credit Default Swaps (CDS) wurde damals von Versicherungen wie AIG verkauft – nicht im Kerngeschäft, sondern über Asset-Management-Einheiten, meist auf Nachfrage der Investmentbanken.
Obwohl die Mitarbeitenden als Experten galten, fehlte es an kritischer Risikoanalyse. Natürlich wurde es mit den Jahren immer undurchsichtiger, doch das ist keine Rechtfertigung, grundlegende Prinzipien zu ignorieren. Besonders erstaunlich ist, dass niemand hellhörig wurde, als Investmentbanken begannen, CDS auf ihre eigenen Produkte abzuschliessen.
Im klassischen Versicherungsgeschäft gelten strenge Vorschriften zur Rückstellungspflicht bei eingegangenen Risiken. Bei CDS jedoch konnten Prämien vereinnahmt werden – ohne entsprechende Reserven zu bilden, teils weil es sich rechtlich eben nicht um klassische Versicherungen, sondern um Wetten handelte.
Mit ihrer Kapazität und vermeintlichen Seriosität trugen die Versicherungen wesentlich dazu bei, dass das System nach 2005 weiter anwuchs, statt frühzeitig zu kollabieren.
Um das Ausmass greifbar zu machen: 2008 musste AIG mit über 180 Milliarden USD vom US-Staat gerettet werden – einer Summe, die rund 20-mal höher war als die jährlichen Schadenzahlungen im Kerngeschäft.
Heute sind Versicherungen im CDS-Geschäft kaum noch aktiv. Die Rolle haben grösstenteils Investmentbanken, Hedgefonds und spezialisierte Derivatehändler übernommen.
3.3 Ratingagenturen – Vertrauen ohne Unabhängigkeit
Ratingagenturen sollten unabhängig und objektiv Risiken bewerten – das war ihr Auftrag. Doch ab etwa 2005 wurden zunehmend hochriskante CDOs mit Bestnoten (AAA) versehen. Die Agenturen liessen sich von den Investmentbanken beeinflussen, die zugleich ihre Auftraggeber waren.
Mit realistischen Ratings hätten viele institutionelle Investoren – etwa Pensionskassen oder Versicherungen – die Produkte nicht kaufen dürfen. Bestehende Bestände hätten sogar verkauft werden müssen. Die Blase wäre deutlich früher geplatzt – mit weitaus geringeren Folgen.
Doch stattdessen hielt man die Bewertungen hoch – und das System lief weiter. Das genannte Beispiel Abacus 2007-AC1 zeigt, um welche Dimensionen es ging: Ein Produkt mit realem Hypothekenbezug von wenigen hundert Millionen wurde auf ein Volumen von über zwei Milliarden Dollar synthetisch aufgebläht.
Die Falschbewertungen liessen die Krise über zwei bis drei Jahre exponentiell anwachsen. Es ist erschreckend, dass gerade das „Sicherheitsnetz“ der Märkte – ein System mit über hundertjähriger Geschichte und Erfahrung – seine Unabhängigkeit genau dann verlor, als sie am dringendsten gebraucht wurde.
4. Der Zusammenbruch
4.0 Der Crash – Wie alles kippte
Der Zusammenbruch des Finanzsystems im Herbst 2008 kam für viele scheinbar aus dem Nichts. In Wahrheit jedoch hatte sich die Katastrophe über Jahre hinweg aufgebaut – still, langsam, schwelend. Die Zeichen waren da, aber kaum jemand wollte sie sehen.
Bereits ab 2004 häuften sich die ersten Zahlungsverzögerungen bei Hypotheken. Besonders betroffen waren Kredite mit variablen Zinssätzen, die nach einer kurzen Einstiegsphase plötzlich teurer wurden. In Regionen wie Florida, Nevada oder Kalifornien konnten viele Haushalte ihre Raten nicht mehr zahlen. Es kam zu ersten
Zwangsversteigerungen – und bald zu ganzen Quartieren voller leerstehender Häuser. Der Begriff Geisterstädte machte die Runde.
Anfang 2005 begann der Hedgefondsmanager Michael Burry, die Kreditportfolios hinter den strukturierten Produkten zu analysieren. Er stellte fest, dass viele Kredite schon bei Vergabe zweifelhaft waren – und begann mit Credit Default Swaps gegen den Markt zu wetten. Doch er blieb lange allein mit seiner Einschätzung.
Erst 2006, als die ersten Zinsanpassungen bei variablen Hypotheken griffen, spitzte sich die Lage weiter zu. Immer mehr Kreditnehmer gerieten in Not. Trotzdem wurde am Markt weitergefeiert – Risiken wurden ignoriert, solange die Produkte verkauft wurden.
Im Februar 2007 schlug die HSBC als erste grosse Bank öffentlich Alarm: Die Ausfälle bei Subprime-Krediten seien massiv. Dennoch dauerte es weitere Monate, bis erste CDS-Verpflichtungen ausgelöst wurden und Versicherer wie AIG zu zahlen begannen.
Ab Mitte 2007 wurde der Druck spürbar:
• Zwei grosse Bear Stearns Hedgefonds kollabierten
• Die BNP Paribas fror Fonds ein, da sich strukturierte Produkte nicht mehr bewerten liessen
• Die Liquidität im Markt versiegte, das Vertrauen bröckelte
Trotz allem lief das System weiter. Noch im März 2008 konnte Bear Stearns durch einen Notverkauf an JPMorgan gerettet werden. Der grosse Knall blieb aus – noch.
Dann kam der September 2008 – der Monat, in dem alles kippte.Am 15. September meldete die traditionsreiche Investmentbank Lehman Brothers Insolvenz an. Die US-Regierung weigerte sich, einzugreifen. Das war der Moment, in dem weltweit klar wurde: „Rien ne va plus.“ Nichts geht mehr.
Nur Tage später war auch der Versicherungsgigant AIG zahlungsunfähig – wegen der enormen CDS-Verpflichtungen. Der Staat sprang mit über 180 Milliarden Dollar ein. Doch das Vertrauen war zerstört. Banken misstrauten einander, Kreditmärkte froren ein, Börsen stürzten weltweit ab.
Was sich über Jahre aufgebaut hatte, entlud sich in wenigen dramatischen Wochen. Der Kollaps war nicht mehr zu stoppen – und seine Folgen reichten weit über die Finanzwelt hinaus.
4.1 Der Impact auf Märkte & Menschen
Die Aktienmärkte brachen ein: Der S&P 500 verlor bis 2009 fast 60% seines Wertes, der Schweizer SMI rund 45%. Zahlreiche Banktitel stürzten regelrecht ab.
Auch die Schweiz war direkt betroffen: Die UBS schrieb rund 50 Milliarden Dollar auf US-Hypothekenprodukte ab und musste vom Staat gestützt werden. Auch viele Privatanleger litten – etwa durch strukturierte Produkte wie Lehman-Zertifikate.
In den USA verloren Millionen Menschen ihr Zuhause. Die Immobilienpreise halbierten sich in manchen Regionen. Die Arbeitslosigkeit stieg von 4,5 auf 10 Prozent – mit tiefen sozialen Folgen.
Im Film The Big Short sagt Mark Baum, gestützt auf Studien des US-Ökonomen Harvey Brenner: „Ein Prozent mehr Arbeitslosigkeit bedeutet 40.000 Tote.“ Das verdeutlicht, wie real und menschlich die Kosten der Krise waren.
Was als Finanzkrise begann, wurde zur Wirtschaftskrise – zerstörte das Leben von Millionen Menschen und erschütterte das Vertrauen in das Finanzsystem weltweit.
4.2 Ursachen: Anreize und fehlende Governance
Die Subprime-Krise war kein Zufall. Sie entstand in einem System, in dem viele Beteiligte profitierten – aber niemand bremste. Banken, Versicherungen, Broker, Ratingagenturen, Investoren – alle machten Gewinne, solange das System weiterlief.
Ein zentraler Faktor waren die Vergütungssysteme. Sehr vereinfacht: Je mehr verkauft wurde, desto höher der Bonus. Das galt von der Sachbearbeitung bis zur Unternehmensspitze.
Grundsätzlich sind Anreize ein wertvolles Instrument, um Verhalten zu steuern – und entsprechend gefährlich, wenn sie falsch eingestellt sind. Die Frage lautet: Warum wurden diese Systeme so gewählt – und warum blieben sie bestehen, obwohl sich die Probleme über Jahre abzeichneten?
Damit rückt die Governance in den Fokus. Wir sahen die Boni der CEOs, die in diesen Jahren teils auf über 50 Millionen Dollar stiegen. Sie definierten die Systeme – und profitierten gleichzeitig selbst davon. Scheinbar waren die Anreizstrukturen für sie persönlich auch langfristig attraktiv – denn sonst hätten sie sie angepasst. Wobei erschwerend hinzukommt: Sie standen im Wettbewerb. Wenn sie das Geschäft nicht machten, machte es die Konkurrenz.
Stellt sich die Frage nach dem Verwaltungsrat als Kontrollorgan. Obwohl sich die Krise über zwei bis drei Jahre sichtbar anbahnte, blieb – wie der spätere Kollaps zeigt – dessen Reaktion mehrheitlich aus.
Unabhängig von den individuellen Gründen zeigt sich hier ein strukturell kritischer Punkt, dessen man sich stets bewusst sein sollte.
5. Was wir daraus lernen können
5.0 Vorsicht bei Komplexität
Von den sieben grossen Finanzkrisen der letzten 100 Jahre war die Subprime-Krise einzigartig in ihrer Struktur: Keine andere wurde durch die Finanzinstitute selbst ausgelöst – sie war als einzige keine klassische Wirtschaftskrise, sondern ein selbstgebautes Kartenhaus aus Finanztechnik, Risikoverdrängung und Fehlanreizen.

In keinem dieser Fälle war die Ursache eine Industrie, die ihre eigenen Produkte nicht mehr verstand. Doch genau das geschah 2007/08: Es wurde eine Komplexität geschaffen, die selbst unter Experten nur noch wenige durchdrangen.
Besonders deutlich zeigt sich das an jenen, die das System mitgestaltet hatten – Lehman Brothers, die kollabierten, und die UBS, die mit Milliarden vom Staat gerettet werden musste.
Daraus lernen wir: Wenn selbst Experten den Überblick verlieren, ist Vorsicht geboten. Insbesondere bei Finanzprodukten, die zu gut klingen, zu komplex wirken – oder die niemand klar erklären kann.
5.1 Regulatorische Lehren
Nach der Krise wurden weltweit zahlreiche Reformen angestossen. Banken müssen heute mehr Eigenkapital halten, komplexe Produkte unterliegen stärkeren Offenlegungspflichten, und Stresstests sollen Schwachstellen frühzeitig erkennen. Auch Ratingagenturen stehen seither unter verschärfter Aufsicht – obwohl Interessenkonflikte strukturell bestehen bleiben.
CDS-Geschäfte mit Versicherungen wurden stark eingeschränkt. Stattdessen sind heute spezialisierte Händler und Investmentbanken aktiv. Insgesamt ist das System heute robuster – aber nicht immun.
5.2 Learnings für private Anleger:innen
Die Subprime-Krise – und der Film The Big Short – geben uns die Gelegenheit, nicht nur theoretisch, sondern an einem konkreten Fall in einige der komplexesten Finanzprodukte einzutauchen. Wir haben Hintergründe beleuchtet, zentrale Finanzkonstrukte kennengelernt, gefährliche Anreizsysteme aufgezeigt – und gesehen, wie viel menschliches Leid solche Krisen auslösen können.
Doch was bedeutet das für uns als private Anleger:innen? Welche Schlüsse können wir für unsere Vorsorge und finanzielle Freiheit daraus ziehen?
Wähle einen Finanzberater mit echter Expertise, dem du auch vertrauen kannst. Klar kostet Beratung – ebenso wie das Depot, der Handel, die Produkte. Niemand arbeitet gratis. Gerade bei der Beratung zu sparen, ist meist der falsche Ort.
Bleibe trotzdem kritisch. Es gibt keine sicheren Hochrenditeprodukte – das widerspricht dem Grundprinzip der Finanzmärkte. Überlege dir grundsätzlich – wie ein Kommissar im Krimi – was ist hier das Motiv?There is no free lunch. Und wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein – ist es das meist auch.
Investiere nur in Produkte, die du verstehst – oder die dir verständlich erklärt wurden. Mach dir bewusst, welches Risiko du trägst. Gerade bei gewissen Derivaten kann dieses Risiko nahezu unlimitiert sein. Frage nach – und wähle die Lösung, die für dich persönlich das beste Gleichgewicht zwischen Rentabilität, Sicherheit und Liquidität bietet.
Diversifiziere konsequent – geografisch, thematisch, zeitlich und über verschiedene Anlageklassen hinweg. Streuung ist kein Garant gegen Verluste, aber ein wirksamer Schutz vor Klumpenrisiken.
Und zuletzt: Kein Entscheid ist auch ein Entscheid. Wer sich nicht um seine Vorsorge- und Finanzplanung kümmert, entscheidet sich, Risiken nicht aktiv zu reduzieren – und Chancen zu verpassen. Etwas, das sich niemand „leistet“, der sich mit dem Thema ernsthaft beschäftigt hat.
Mach dich schlau zum Thema Finanzen – und geh es aktiv an.

Christof Tremp