Pensionsplanung: Zwischen Freiheit und Fallstrick.
- christoftremp
- Jun 15
- 6 min read
Updated: 7 days ago
Hier geht es um enorm viel – einfach erklärt, damit du weisst, worum es geht und wo du starten kannst.

Einleitung: Worum geht es?
Dein Lebensstandard nach der Pensionierung hängt entscheidend davon ab, wie gut du
dich vorbereitest. Gleichzeitig kommt es im Ruhestand zu verschiedenen
Kapitalbezügen – und wer diese clever plant, kann viel Steuern sparen.
In vielen Fällen entsteht nach der Pension eine Lücke zwischen dem finanziellen Bedarf
und den garantierten Einkommen. Beträgt diese zum Beispiel 3’000 Franken pro Monat
und rechnet man über 20 Jahre mit einer moderaten Rendite von 3 %, ergibt sich ein
notwendiges Zusatzvermögen von rund 542’300 Franken – und das bereits zum
Zeitpunkt der Pensionierung.
Je früher man beginnt, gezielt und mit Rendite auf diese Summe hin zu sparen, desto
leichter lässt sich das Ziel erreichen. Denn die Pensionierung ist kein isoliertes Ereignis,
sondern Teil der langfristigen Vorsorge. Sie beginnt früh – doch ab 50 sollte man sich
aktiv mit dem Thema beschäftigen.
Was zur Pensionsplanung gehört und welche konkreten Schritte du heute schon
einleiten kannst, findest du hier kompakt und verständlich zusammengefasst:
Lebensstandard sichern, Steuern und Renditen optimieren
Bedarf und Einnahmen – realistisch beurteilen
Steuern – Bezüge clever planen und Progression brechen
Gemeinsame Planung – die finanzielle Realität ganzheitlich denken
Was du aktiv tun kannst – und warum es sich lohnt
Finanzierung: mit Strategie und Konsequenz zum Ziel
Steuern & Hypothek: grosse Effekte durch gezielte Planung
Kapitalbezug oder Rente – eine Entscheidung mit Folgen --> Fokusartikel
Lebensstandard sichern, Steuern und Renditen optimieren
Bedarf und Einnahmen – realistisch beurteilen
Die Basis bilden die 1. Säule (AHV) und die 2. Säule (Pensionskasse). Diese beiden
Komponenten decken jedoch in vielen Fällen nicht den gewünschten Lebensstandard.
Die Folge ist eine monatliche Differenz – manchmal mehrere tausend Franken.
Zusätzliche Einkünfte – etwa aus der 3. Säule oder Wertschriften – können zur Deckung
beitragen. Voraussetzung ist, dass sie frühzeitig erkannt und gezielt genutzt
werden.Doch das gelingt nur, wenn man frühzeitig die eigene Situation analysiert – das
schafft Klarheit und damit die Grundlage, um individuelle Lösungen aufzugleisen.
Steuern – Bezüge clever planen und Progression brechen
Bei der Pensionierung fallen oft mehrere Kapitalbezüge an – etwa aus der
Pensionskasse, Säule 3a, Freizügigkeitskonten oder Versicherungsverträgen. Diese
Bezüge werden einmalig pro Kalenderjahr besteuert. Dabei wirken gleich zwei Hebel:
Die Progression: Je höher der Betrag im selben Jahr, desto höher der
Steuersatz.
Der Kanton: Die Steuerbelastung variiert massiv je nach Wohnort.
Beispiel Kanton Zürich:
250’000 CHF ca. 5.9% Steuer
500’000 CHF ca. 7.2%
1 Mio. CHF ca. 11.2%
Im Kanton Zug sind es bei 1 Mio. nur ca. 6.3% – also fast die Hälfte.
Hier sind entsprechend grosse Steuerersparnisse möglich, wenn die Bezüge auf
mehrere Jahre verteilt werden. Das geht z. B. durch:
Aufteilung mehrerer 3a-Konten
Kapitalbezüge von Ehepartnern in unterschiedlichen Jahren
Gestaffelte Freizügigkeitslösungen
Wichtig: Der Pensionskassenbezug (BVG) selbst kann in der Regel nicht aufgeteilt
werden. Auch deshalb ist eine frühzeitige Planung mit einem Experten entscheidend.
Wohnen und Hypothek – finanzielle Hebel nutzen
Nach der Pensionierung gelten neue Regeln: Banken verlangen, dass die laufenden
Wohnkosten (Zins, Amortisation, Nebenkosten) nicht mehr als ein Drittel des
Renteneinkommens betragen.
Doch abgesehen von der Pension spielen bei der Hypothek viele weitere Faktoren
zusammen. Wie sieht die optimale Lösung aus zwischen Hypothekarzins, Tragbarkeit,
Steuern und potenziellen Anlageerträgen? Wer diese Elemente rechtzeitig aufeinander
abstimmt, kann bereits heute spürbar Geld sparen oder Renditechancen nutzen.
Gemeinsame Planung – die finanzielle Realität ganzheitlich denken
Die Lebensform – verheiratet, in Partnerschaft oder alleinstehend – beeinflusst nahezu
jeden Bereich der Planung: von AHV und Steuerprogression über Hypothek bis zu
Kapitalbezügen. Deshalb sollte jede Pensionsplanung auch die gemeinsame finanzielle
Realität ganzheitlich berücksichtigen. Wer gemeinsam lebt, sollte auch gemeinsam
planen.
Weitere Themen, die ebenfalls zur Pensionsplanung gehören:
Teilpensionierung, Frühpensionierung oder Weiterarbeiten nach dem
ordentlichen Rentenalter
Nachlassplanung, Vorsorgeauftrag, Patientenverfügung, Testament
Nachfolgeplanung (bei Unternehmen oder grösseren Vermögenswerten)
Zeitlicher Ablauf: Checkliste ab 50, -5 Jahre, -1 Jahr, -6 Monate
Was du aktiv tun kannst – und warum es sich lohnt
Finanzierung: mit Strategie und Konsequenz zum Ziel
Viele Menschen stellen sich mit 50 die Frage, ob der Ruhestand finanziell tragbar ist.
Die gute Nachricht: Auch der eingangs genannte Bedarf von 540’000 Franken lässt sich
noch erreichen – zum Beispiel mit einer monatlichen Sparrate von 2’000 Franken und
einer realistischen Rendite von 5 %. Davon stammen über 170’000 Franken aus Zinsen –
Geld, das für dich arbeitet.
Entscheidend ist, die eigene Situation zu verstehen, realistische Ziele zu definieren und
mit einer umsetzbaren Strategie daran zu arbeiten. Wer so vorgeht, schafft nicht nur
die finanzielle Basis für die Pensionierung, sondern gewinnt Klarheit und Sicherheit.
Auch für deine Kinder lohnt sich ein früher Einstieg. Sind sie noch klein, kannst du
ihnen den Grundstein legen – etwa durch einen langfristig ausgerichteten Sparplan.
Sind sie bereits erwachsen, lohnt es sich, sie auf das Thema anzusprechen. Wer mit 20
beginnt und monatlich 500 Franken spart, kann mit 65 über eine Million Franken
aufbauen – rund 70% davon stammen allein aus Zinserträgen.
Steuern & Hypothek: grosse Effekte durch gezielte Planung
Bei zwei Erwerbstätigen mit je 500’000 Franken Vorsorgekapital ist eine Steuerersparnis
von über 50’000 Franken realistisch, wenn die Bezüge sinnvoll gestaffelt werden.
Es lohnt sich deshalb, frühzeitig mit einem Experten zu sprechen. Dabei wird nicht nur
die steuerliche Situation optimiert, sondern auch die Anlagestruktur, der Kapitalbezug,
Einkäufe in die Pensionskasse oder 3a-Beiträge und die Hypothek ganzheitlich
betrachtet. In vielen Fällen können so nicht nur zukünftige Renten gesichert, sondern
bereits heute konkrete finanzielle Vorteile realisiert werden.
Kapitalbezug oder Rente – eine Entscheidung mit Folgen
Bei der Pensionierung gilt zu entscheiden, ob das angesparte BVG-Guthaben als Rente
oder als Kapital bezogen wird – oder in einer sinnvollen Kombination daraus.
Die BVG-Rente garantiert eine lebenslange Auszahlung, getragen von der
Pensionskasse. Sie ist planbar, sicher und unabhängig davon, wie alt man wird. Im
Todesfall fällt die Leistung meist weg – ausser bei Ehe- oder eingetragenen Partnern, an
die eine Partnerrente ausbezahlt werden kann.
Beim Kapitalbezug dient das angesparte Geld ebenfalls der Finanzierung des
Lebensunterhalts, muss aber eigenständig organisiert werden. Die einfachste Form:
das Kapital liegt auf einem Konto und wird nach Bedarf verbraucht – bis es
aufgebraucht ist oder, bei frühem Ableben, vererbt werden kann. Diese Lösung ist
anfällig – insbesondere bei hoher Lebenserwartung und durch die schleichende
Wirkung der Inflation.
Wer mehr Sicherheit oder Planbarkeit wünscht, kann das Kapital gezielt in private
Lösungen überführen:
Merkmal | Altersrente (Leibrente, Rentenplan) | Auszahlungsplan |
Auszahlung | Lebenslang, fix | Zeitlich begrenzt, flexibel |
Risiko | Versicherer trägt Langlebigkeitsrisiko | Kunde trägt Anlage- und Langlebigkeitsrisiko |
Vererbbarkeit | Eingeschränkt oder keine | Volle Vererbbarkeit |
Diese Instrumente lassen sich gut in die Gesamtstrategie einbinden – insbesondere
dann, wenn Kapital vorhanden ist, aber eine gewisse Absicherung oder Planbarkeit
gewünscht wird. Ob zur Ergänzung der BVG-Rente oder als Alternative zur reinen
Kapitalnutzung: Die Auswahl passender Modelle sollte immer sorgfältig mit einem
Experten erfolgen.
Weitere potenzielle Einnahmequellen – wie Mieteinnahmen, Erträge aus Wertschriften
oder Beteiligungen – gilt es ergänzend zu berücksichtigen.
Fazit: Jetzt planen – für finanzielle Freiheit im Alter
Die Pensionierung ist kein einfacher Verwaltungsakt, sondern ein komplexer Übergang,
der rechtzeitig vorbereitet sein will. Es geht um viel Geld, um Lebensqualität – und um
Entscheidungen mit langfristiger Wirkung.
Gewinne Klarheit mit einer ganzheitlichen Analyse: Wie viel Einkommen steht im
Ruhestand zur Verfügung? Reicht es für den gewünschten Lebensstandard? Wo
bestehen Lücken – und wie lassen sie sich gezielt schliessen?
Individuell ausgearbeitete Lösungen und ein bewusster Umgang mit Chancen und
Risiken machen den Unterschied. Kluge Entscheide können grössere fünfstellige
Beträge ausmachen – Geld, das sonst über viele Jahre hinweg erarbeitet und
angespart werden müsste.
Das Thema ist umfangreich, mit vielen Abhängigkeiten und langfristigen Folgen.
Deshalb lohnt es sich, jetzt den Experten des Vertrauens zu kontaktieren, das Gespräch
zu führen und zu starten – je früher, desto besser. Und nicht später als jetzt.
📖 Teil einer Serie: Dieser Artikel ist Teil der Serie „Pensionsplanung – Überblick, Klarheit, konkrete Empfehlungen“. Zur Übersicht mit allen Kapiteln →
Hinweis
Dieser Artikel bietet einen Überblick über zentrale Themen der Pensionsplanung und
soll vor allem dazu motivieren, sich frühzeitig damit auseinanderzusetzen. Er kann und
will keine vollständige Abhandlung oder individuelle Checkliste ersetzen – dafür ist das
Thema zu vielschichtig und von persönlichen Faktoren geprägt. Im Austausch mit einem erfahrenen Experten wird das tatsächliche Ausmass der Fragestellungen meist erst richtig sichtbar – und auch lösbar.